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Text und Fotos: Copyright Uruguay Life |
Eigentlich kann ich gar nicht mehr genau sagen, wann meine Liebe zur Weißstickerei genau begann. Ich weiß aber, dass es mehrere Einflüsse waren, wobei zwei diese Vorliebe geprägt haben.
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Meine Mutter und auch meine Tanten hatten auf ihren Betten diese dicken, aufgepusteten Paradekissen, die in wunderschönen und kräftig gestärkten Stickbezügen steckten. Natürlich mit Monogramm, handgearbeitet und aus der Nadel der Aussteuerwäsche. Und dann hatte ich auch noch eine Nenntante, Witwe eines Universitäts-Professors, die ihre alten Tage in einem Stift verbrachte. Und eben diese Tante Ise hatte in ihren zwei Räumen unsagbar schöne Spitzen, Weißstickereien und war auch selbst damit geschmückt.
Könnt ihr euch vorstellen, dass sie – eine ganz zierliche und kleine Dame – immer nur schwarze oder schwarz-weiße, knöchellange Kleider trug, die generell mit einem zauberhaften Spitzenkragen verziert waren? Auch auf den Sessellehnen, Tischchen und Anrichten, unter den Kaffeetassen und Saftgläsern… überall lagen diese traumhaften Weißstick- und Häkeleien.
Und es kam ihr überhaupt nicht in den Sinn – niemals! – eine andere Farbe als Weiß zu den alten, auf Hochglanz polierten Möbeln zuzulassen.
Als ich mit neunzehn Jahren in meine erste eigene Wohnung zog, habe ich mir aus zwei Paradekissenbezügen Gardinen für meine Küche genäht. Ich höre heute noch meine Mutter lamentieren: „Wie schrecklich! Bettwäsche an den Fenstern wie bei den Hottentotten!!“ So ging es mir aber auch mit meinen ersten, selbst gekauften Möbeln: „Was willst du bloß mit diesem alten Plunder????“ ;)
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Meine Liebe zu alten Dingen war also schon immer vorhanden, auch wenn ich mich zwischendurch von Farbtrends beeinflussen ließ. Wer nun meint, dass ich die Weißstickereiwäsche meiner Mutter irgendwann bekam oder einen Teil von Tante Ise geerbt habe, der täuscht. Soweit ging die Liebe in beiden Fällen leider nie…. *achselzuck*
Weiße Grüße
Vintage
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