12/16/2011

Christmas feelings in Uruguay ???








Schon oft wurde ich gefragt, wie sich die Weihnachtszeit im Sommer anfühlt.

In erster Linie komisch, obwohl die Adventszeit natürlich unabhängig von Außentemperaturen, Jahreszeiten und Sonnenstunden ist.  Auch in Bethlehem bewegen sich die Tagestemperaturen zur Zeit zwischen frühlingshaften 18° bis 20° C und dennoch wurde vor mehr als 2000 Jahren die Geburt Jesu mit Glitzer, Glanz und Geschmeide zelebriert. Aber genau darin liegt das Dilemma. Zumindest für mich. 








Ich habe die prägenden Jahre weder in Jerusalem, noch auf dieser Erdhalbkugel verbracht, sondern im winterlichen Deutschland, in dem es hin und wieder sogar Schnee als stimmungsvollen Hintergrund zur Weihnachtsgans gab. Die typischen Gerüche von Zimt, heißer Schokolade, Glühwein und Lebkuchen sind für mich fest verbunden mit Kälte, wärmender Bekleidung, Stiefeln und Heizungsluft. Badebekleidung, hochsommerliche Luftströmungen, Fußsohlen verbrennender Strandsand, riesengroße Melonen und saftiges Sommerobst bilden einen zu krassen Widerspruch zu Kuschelstimmung, Schneeflocken und Schlittenromantik.








Spaltet man die Dekorationen von der Jahreszeit und dem kommenden Feiertag jedoch ab, macht es sogar Spaß, der ganzjährigen Kreativität freien Lauf zu lassen. Ehrlich – hier muss man einfach kreativ sein und vieles im DIY-Verfahren herstellen. Die käuflichen Stehrumchen und Alle-Jahre-wieder-Gebilde sind hässlicher, als jede Retrospektive auf die 60er oder 70er Jahre. Es fällt mir auch sehr schwer, diese schrecklichen Made-in-China-Plastik-Gebilde schnell mit südamerikanischer Mentalität zu erklären …  jedoch kennt die Bevölkerung es nicht anderes und Inspirationsmagazine wie Jeanne d’Arc, VAKRE & Co sind unbekannt.







Pathetisch wird Jahr für Jahr auch in Uruguay, Brasilien, Argentinien und Chile  dem Weihnachtsfest von deutschen /europäischen  Einwanderern mit Hilfe von Plastiktannen, Generationslametta sowie Stroh- und Fröbelsternen Leben eingehaucht. Gewohnheit? Weil „man“ es erwartet und es schon immer so war? Unsere vielen (weißen!) Lichterketten und beleuchteten Rudolfs bleiben seit Jahren kalt und unbenutzt im Schrank.







Weihnachten & Sommer? Für mich passt es nicht zusammen! ;)







Tine


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