An einem
Regentag in dieser Woche habe ich mich endlich dazu aufgerafft und meinen
Eckschrank, in dem die Spitzen, die Weiß- und Tischwäsche und auch die sehr
aufwendigen Weißnähereien liegen, aufgeräumt. Erstaunlich, was ich dabei so
alles gefunden habe ;).
Der
Hauptgrund für die Aktion war allerdings ein ganz bestimmter. Zurzeit habe ich
riesengroße Lust, nach altem Vorbild Weißnähereien anzufertigen. Natürlich
inklusive Spitzen, speziellen Säumen und auch Stickereien. Und um mir einen
Überblick zu verschaffen, was eventuell im Bestand fehlt, habe ich eben vorher
aufgeräumt. Fast die Hälfte der wunderschönen Teile hat nach Sichtung umgehend den
Weg zur Waschmaschine gefunden. Ich sage nur ‚Gilb‘;).
Mitte
der Woche ist dann auch der Bezug für diese Nackenrolle fertig geworden. Die
Spitzen sind komplett per Hand angenäht und kommen so perfekt zur Geltung. Und
der Sommer ist lang – ich werde ganz sicher noch etliche Weißnähereien, die
hauptsächlich per Hand hergestellt werden, produzieren. Außerdem muss ich mich erst
einmal wieder „einsticken“ *grins*. Ach ja, zwei passende Kissenhüllen sind nebenbei
auch noch entstanden ;).
Wusstet
ihr eigentlich, dass der Lehrberuf „Weißnäherin“ nur aus einer Verlegenheitssituation
entstand? Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme entwickelt,
jedoch schon kurz nach dem 2. Weltkrieg durch Maschinennähereien und –stickereien
abgelöst, so dass die Weißnäherei als Ausbildungsberuf überflüssig wurde. Der Beruf
war gedacht, um Frauen, die zum Familieneinkommen beitragen oder ihre Kinder allein
groß ziehen mussten, ein Einkommen zu ermöglichen. Meist wurden die Arbeiten –
Aussteuerwäsche und Monogramme - in Heimarbeit hergestellt.
Ich
wünsche euch ein superschönes Wochenende
und eine wunderbare neue Woche!!!
Tine
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