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7/07/2010

So oder so...

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Um euch einen kleinen Eindruck des gestrigen Fußballspiels aus meiner Sicht vermitteln zu können, bin ich vorsätzlich in der ersten Halbzeit des Duells Holland : Uruguay zum Einkaufen gefahren.

Die Straßen waren leergefegt. Autos und Menschen? Fehlanzeige. In dem recht großen und meist belebten Supermarkt konnte ich gerade drei Kunden zählen. Logisch – welcher Patriot  kauft auch während eines so wichtigen Spiels ein?

Die Mitarbeiter standen oder saßen vor den zahlreichen Fernsehgeräten und ließen die Arbeit ruhen. Selbst die Produkte, die eigentlich in die Frischetruhen gehören, mussten warten. Der Gemüseabwieger (Bild 3 – rechts) war überhaupt nicht begeistert, dass er seinen Standort verlassen und Richtung Waage marschieren sollte. Ich kann doch aber nichts dafür, dass ich dringend Äpfel und Zitronen brauche ;). 






Nun hat die National-Elf verloren und die eigens dafür gekauften Böller blieben, bis auf wenige Verirrer, ungezündet. Ich bin trotzdem stolz auf die Jungs. Als Nicht-Fußballfan habe ich ihnen ganz fest die Daumen gedrückt. Sie haben sich nicht nur durch die Vorauswahl gekickt, sondern es unter die vier weltweit besten Fußballmannschaften geschafft. Diese Leistung erkenne ich mit viel Hochachtung und Respekt an, denn die finanziellen Möglichkeiten des kleinen Uruguays sind nicht mit nordamerikanischen oder europäischen Maßstäben zu vergleichen. Fußball ist für die Bevölkerung und die Teams gelebte  Ideologie, während der finanzielle Aspekt erst an zweiter oder dritter Stelle steht. Auch wenn sie jetzt ein wenig bedröppelt aus den Trikots schauen: sie haben noch die Chance auf den 3. Platz. ;).

Die Fotos habe ich mit dem Handy aus der Hüfte geschossen. Darunter hat natürlich die Qualität gelitten, aber eigentlich ist Fotografieren dort verboten. So aber habt ihr auch gleich einen Eindruck von einem uruguayischen Supermarkt. Neben den vier, fünf großen Supermarktketten gibt es noch zahlreiche kleine Märkte, die vorwiegend als Familienbetrieb geführt werden. Vom Enkel bis zum Opa arbeiten alle mit. Der tägliche Bedarf ist dort gut zu decken und der Weg dorthin meist kürzer, auch wenn das Angebot natürlich kleiner und nicht zwangsläufig günstiger ist. --

Für eure tollen Kommentare zum Thema „Aufrichtung“ möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Ich war sprachlos, wie viele Gedanken ihr euch gemacht und diese auch sehr ausführlich dargestellt habt. Manch einem fällt jetzt sicher ein Stein vom Herzen und andere überdenken eventuell ihre Sichtweise.

Ich liebe Kreativität. Bei mir und mindestens ebenso bei anderen. Und ich finde es faszinierend, wenn ich individuelle Ideen auf den Blogs bestaunen kann, die mir die Lebensweise und die Mentalität der Blogger, der Kulturen und unterschiedlichen Blickwinkel näher bringen. Ob nun knallbunt, weiß oder rot gepunktet: es geht nicht darum, wie ich lebe, sondern wie jeder einzelne sich am wohlsten fühlt und diese Zufriedenheit durch einzigartige Fotos dokumentiert.

Etwas nachmachen und kopieren kann jeder. Aber zum eigenen (Wohlfühl-)Stil ehrlich zu stehen und im Laufe etlicher Jahre durch passende Korrekturen zur inneren Ruhe und Ausgeglichenheit zu kommen, ist  interessant und spannend! ;)


Beso

                  Vintage 

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