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Um euch einen kleinen Eindruck
des gestrigen Fußballspiels aus meiner Sicht vermitteln zu können, bin ich
vorsätzlich in der ersten Halbzeit des Duells Holland : Uruguay zum Einkaufen
gefahren.
Die Straßen waren
leergefegt. Autos und Menschen? Fehlanzeige. In dem recht großen und meist belebten
Supermarkt konnte ich gerade drei Kunden zählen. Logisch – welcher Patriot kauft auch während eines so wichtigen Spiels
ein?
Die Mitarbeiter standen
oder saßen vor den zahlreichen Fernsehgeräten und ließen die Arbeit ruhen.
Selbst die Produkte, die eigentlich in die Frischetruhen gehören, mussten
warten. Der Gemüseabwieger (Bild 3 – rechts) war überhaupt nicht begeistert,
dass er seinen Standort verlassen und Richtung Waage marschieren sollte. Ich
kann doch aber nichts dafür, dass ich dringend Äpfel und Zitronen brauche ;).
Nun hat die
National-Elf verloren und die eigens dafür gekauften Böller blieben, bis auf
wenige Verirrer, ungezündet. Ich bin trotzdem stolz auf die Jungs. Als
Nicht-Fußballfan habe ich ihnen ganz fest die Daumen gedrückt. Sie haben sich
nicht nur durch die Vorauswahl gekickt, sondern es unter die vier weltweit besten
Fußballmannschaften geschafft. Diese Leistung erkenne ich mit viel Hochachtung und
Respekt an, denn die finanziellen Möglichkeiten des kleinen Uruguays sind nicht
mit nordamerikanischen oder europäischen Maßstäben zu vergleichen. Fußball ist für
die Bevölkerung und die Teams gelebte Ideologie, während der finanzielle Aspekt erst
an zweiter oder dritter Stelle steht. Auch wenn sie jetzt ein wenig bedröppelt
aus den Trikots schauen: sie haben noch die Chance auf den 3. Platz. ;).
Die Fotos habe ich mit
dem Handy aus der Hüfte geschossen. Darunter hat natürlich die Qualität
gelitten, aber eigentlich ist Fotografieren dort verboten. So aber habt ihr auch
gleich einen Eindruck von einem uruguayischen Supermarkt. Neben den vier, fünf
großen Supermarktketten gibt es noch zahlreiche kleine Märkte, die vorwiegend
als Familienbetrieb geführt werden. Vom Enkel bis zum Opa arbeiten alle mit. Der
tägliche Bedarf ist dort gut zu decken und der Weg dorthin meist kürzer, auch
wenn das Angebot natürlich kleiner und nicht zwangsläufig günstiger ist. --
Für eure tollen
Kommentare zum Thema „Aufrichtung“ möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Ich
war sprachlos, wie viele Gedanken ihr euch gemacht und diese auch sehr
ausführlich dargestellt habt. Manch einem fällt jetzt sicher ein Stein vom
Herzen und andere überdenken eventuell ihre Sichtweise.
Ich liebe Kreativität.
Bei mir und mindestens ebenso bei anderen. Und ich finde es faszinierend, wenn
ich individuelle Ideen auf den Blogs bestaunen kann, die mir die Lebensweise
und die Mentalität der Blogger, der Kulturen und unterschiedlichen Blickwinkel näher
bringen. Ob nun knallbunt, weiß oder rot gepunktet: es geht nicht darum, wie
ich lebe, sondern wie jeder einzelne sich am wohlsten fühlt und diese
Zufriedenheit durch einzigartige Fotos dokumentiert.
Etwas nachmachen und
kopieren kann jeder. Aber zum eigenen (Wohlfühl-)Stil ehrlich zu stehen und im
Laufe etlicher Jahre durch passende Korrekturen zur inneren Ruhe und
Ausgeglichenheit zu kommen, ist interessant und spannend! ;)
Beso
Vintage
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