10/17/2011

White sewing - Weißnäherei









An einem Regentag in dieser Woche habe ich mich endlich dazu aufgerafft und meinen Eckschrank, in dem die Spitzen, die Weiß- und Tischwäsche und auch die sehr aufwendigen Weißnähereien liegen, aufgeräumt. Erstaunlich, was ich dabei so alles gefunden habe ;).


Der Hauptgrund für die Aktion war allerdings ein ganz bestimmter. Zurzeit habe ich riesengroße Lust, nach altem Vorbild Weißnähereien anzufertigen. Natürlich inklusive Spitzen, speziellen Säumen und auch Stickereien. Und um mir einen Überblick zu verschaffen, was eventuell im Bestand fehlt, habe ich eben vorher aufgeräumt. Fast die Hälfte der wunderschönen Teile hat nach Sichtung umgehend den Weg zur Waschmaschine gefunden. Ich sage nur ‚Gilb‘;).








Mitte der Woche ist dann auch der Bezug für diese Nackenrolle fertig geworden. Die Spitzen sind komplett per Hand angenäht und kommen so perfekt zur Geltung. Und der Sommer ist lang – ich werde ganz sicher noch etliche Weißnähereien, die hauptsächlich per Hand hergestellt werden, produzieren. Außerdem muss ich mich erst einmal wieder „einsticken“ *grins*. Ach ja, zwei passende Kissenhüllen sind nebenbei auch noch entstanden ;).







Wusstet ihr eigentlich, dass der Lehrberuf „Weißnäherin“ nur aus einer Verlegenheitssituation entstand? Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme entwickelt, jedoch schon kurz nach dem 2. Weltkrieg durch Maschinennähereien und –stickereien abgelöst, so dass die Weißnäherei als Ausbildungsberuf überflüssig wurde. Der Beruf war gedacht, um Frauen, die zum Familieneinkommen beitragen oder ihre Kinder allein groß ziehen mussten, ein Einkommen zu ermöglichen. Meist wurden die Arbeiten – Aussteuerwäsche und Monogramme - in Heimarbeit hergestellt.





 
Ich wünsche euch ein superschönes Wochenende 
und eine wunderbare neue Woche!!!


Tine



.