11/14/2010

Weihnachten - in - Uruguay...

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... ist weder mit der schwedischen, noch der deutschen Weihnacht zu vergleichen. Es fängt schon damit an, dass es keine Tannen(bäume) gibt. Zumindest keine mit echten Nadeln. Aus Plastik schon.  Die werden mit vielen blinkenden und farbig grellen Lichterlein sowie buntem Zierrat bestückt. Auch aus Plastik. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt, obwohl es eigentlich keine gibt.

Aber irgendwie kann ich es verstehen. Wie sollen bei  hochsommerlich-trockenen Temperaturen Ideen wachsen und aktiv umgesetzt werden? Der Körper läuft auf Sparflamme; das Blut blubbert im Einklang mit der Luftwärme. 






Natürlich werden Gottesdienste abgehalten und einige Menschen ziehen sich sogar dem Anlass entsprechend hübsch an. Aber die Mehrheit verbringt in leichtester Bekleidung den 24. und 25. Dezember am Meer oder im Garten mit der zahlreichen Verwandtschaft. Es wird gegrillt, viel zu viel gegessen (Essen spielt eine immense Rolle!), noch mehr geredet und diskutiert und um Punkt 0.00 Uhr schießen massenweise Böller, Leuchtraketen, Feuerwerkskörper und sonstige Gegenstände gen Himmel. Nach spätestens 10 Minuten sind die Straßen vernebelt und der gesundheitsbewusste Mensch bräuchte eigentlich eine Atemmaske. Den Uruguayern macht es so viel Spaß, dass genau eine Woche später – Sylvester – das Spektakel noch einmal im Beisein der aus aller Welt angereisten Touristen wiederholt wird. Hauptsache laut, grell, kreischend und stimmungsgeladen.

Geschenke gibt es vorwiegend nur für die Kinder. Sogar zwei Mal.  Kleinigkeiten zu Weihnachten und dann noch einmal sehr üppig am 6. Januar – Día de los niños -, in Europa eher als „Heilige drei Könige“ bekannt. Dabei spielen Qualität und Haltbarkeit, das Produkt an sich und die Sicherheit eine höchst untergeordnete Rolle. Farben und Geräusche sind entscheidend, auch wenn die Spielwaren nach kurzer Zeit uninteressant sind und/oder kaputt gehen.






Meine Vorlieben, Haus und Garten zu gestalten und mich nach Ruhe zu sehnen, bleiben hier ganzjährig unverstanden. Deutschland ist jedoch weit weg und ich kann viele Entscheidungen, Maßnahmen und Verhaltensweisen nicht mehr nachvollziehen. In Uruguay bin ich angekommen, aber kann mich mit den Gepflogenheiten und den Sitten nur arrangieren und mir das Beste aus beiden Kulturen heraus picken ... ich bin Ausländerin.


♥liebste Grüße

                Vintage

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