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12/13/2009

Nichts ist unmöglich... – 13. Dez.


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Nichts ist unmöglich…






 


Das Leben in Deutschland, Uruguay, aber auch weltweit wird immer schwerer und härter. Und mit „härter“ ist all das gemeint, was das mühselige Dasein eines jeden Staatsbürgers so kompliziert gestaltet.

Euphorisch nimmt man(n) und frau per antiquierter Postkarte oder online an dem Supersonderrausverkauf des Wirtschaftswunderunternehmens, welches in der Stunde ‚Null‘ direkt an der Quelle saß, teil und nun das: alles was Sie – ja, genau Sie – nicht wollten, wird jetzt verramscht. Dabei kommt die Ware aber nicht Bedürftigen zugute, sondern stapelt sich erst einmal bei „Nungut“, „1-Cent-Schweinchen“, „Op un To“ oder wie die ganzen Verscherbelketten auch sonst heißen könnten. Das hat sich der Mann der 1. Stunde, der getreu Theo Lingen „frisch-fromm-fröhlich-frei“ behauptete, der normale Mensch käme mit einem 700 Worte umfassenden Vokabular aus, sicher so nicht vorgestellt.

Und was machen die Postsäcketransporteure, wenn Sie nun für Tante Elfriede genau das Brokatdeckchen passend zum Edelkristall für mehrere Euronen scheinbar günstig schnappen können und ihrer Erbtante eben dieses per SOS-Brief zusenden, bevor Friedchens Testament von einem Notar vorgelesen wird? Die schwingen sich sofort auf den 50er-Jahre-Ackergaul und behaupten dreist: Bunte Briefe kosten mehr. Rot geht gar nicht. Da hilft es auch nicht, wenn die Adresse gestochen scharf per Hand in sauberen deutschen Schreiblettern auf dem Umschlag steht. Die Post möchte Briefe befördern, die von einer Mitarbeiter minimierenden Maschine gelesen werden kann. Weiß – blanco – white … für die Elektronik am besten lesbar. Noch besser, wenn der Umschlag mit einem sauberen schwarzen Rand abgegrenzt ist. Alles andere kostet sonst künftig 9/10 eines ganzen Euros.

Dagegen war doch die Beschlagnahmung von 2.000 kg Kokain im Wert von 188.000,00 US$ eine kleine Turrón-Erdnuss. Immerhin lag der Fundort sanft in den Wellen schaukelnd schon fast in der zollfreien Zone und die beiden Unternehmergeister, die von dem Erlös schon soooo schöne Weihnachtsgeschenke für ihre Lieben in Uruguay und Osteuropa ausgesucht hatten, dürfen nun nicht einmal mehr an ihrer genialen Idee schnüffeln.

Und nun schieben Sie bitte diese und ähnliche Aktionen nicht auf irgendein Alter. In Massachusetts beispielsweise konnte eine 98jährige es so gar nicht verknusen, dass ihre 100jährige Altenresidenz-Zimmergenossin auf einen bestimmten Stellplatz für den gemeinsamen Tisch bestand. Um die Diskussion nicht ausufern zu lassen und einen sauberen Punkt zu setzen, hat die junge Mitbewohnerin der unverbesserlichen Alten in der Hoffnung auf künftige Selbstbestimmung einfach eine Plastiktüte über den Kopf gezogen und aus war die Maus. Ich habe doch schon immer gesagt: „Ein Hoch auf den guten und stabilen Einkaufskorb aus Weidengeflecht!“

Die Auslegung von Recht und Unrecht unterliegt jedoch in den meisten Fällen einer subjektiven Betrachtungsweise. Der uruguayische Strafverteidiger kolumbianischer Drogenhändler befand eine gründliche und eigenhändige Waschung des zu Silber gewordenen Krauts als rechtens und Bürgerpflicht. Wäscht doch eine Hand die andere…

Mit Waschungen oder phobiotischer Hygiene lässt sich eine neue Forderung aus den Reihen der Gesundheitsgurus jedoch nicht entfernen. Nach der Kampfhundeverordnung, dem allerörtigen Leinenzwang, dem Highlander-Schrei nach einem Hundeführerschein soll nun auch ein Kinderführerschein kommen. Jawohl! Damit sollen künftige Frischeltern ihr Wissen um einen gesunden und Kalorien korrekten Ernährungsplan  nachweisen. Dicke Kinder müssen aus dem Straßenbild verschwinden – dicke Kinder sind doof.

Da nimmt die Bevölkerung es eher hin, dass ein seit vier Jahren überfälliger Politrentner vor einen autorisierten Staatsdiener zieht und schlicht zu seiner Auserwählten „Ja“ sagt, obwohl die altersmäßig in der Enkelliga spielt. Immerhin hat er vorab umsichtig holländisches Erfahrungsgut gesammelt, um allen künftigen und hahnebüchenen  Fiesematenten zum Schutz der eigenen Spillerigkeit gewachsen zu sein.

Und wissen Sie auch, was hinter dem komischen Gebaren dieses 2/3-Menschheitsverhaltens steckt? Voodoo, Okkultismus und gute Hexenkunst! Genau – schwarze und weiße Magie (bunte Magie gibt es nicht – die kostet  zu viel)! Und wer hat Schuld? Der Mond. 2 x Pfannkuchenmond im Dezember 2009. Das kann ja nicht gut gehen. Dem muss umgehend mit Amulett-Säckchen, Fledermausknöchelchen, Rattenköttelchen, Kräutern, Tarot, Kamasutra-Wahrsagungen, Nummerologie und Fischbeinrücken auf die Pelle gerückt werden...

Grüßen Sie doch mal wieder Ihre Nachbarn, bevor Sie mit einem Bann belegt werden und Ihr Gartenzwerg zur Opfergabe wird. ;)


© VINTAGE 
URUGUAY LIFE FIBEL A-Z




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